Dienstag, 7. Februar 2012

Spielsucht und Spielhallenflut: Betreiber verteidigt Branche

„98 Prozent spielen rein zum Vergnügen“
Erst kürzlich kam auf lokalnews der Caritas-Suchtberater Julius Krieg zu Wort, der unter anderem auch die gestiegene Zahl der Spielhallen in Passau direkt in Zusammenhang mit den gestiegenen Fällen von Spielsucht setzte (das gesamte Interview gibt es hier). Auf Seiten der Betreiber herrscht da traditionsgemäß eine gegensätzliche Meinung.

Der maximal mögliche Gewinn bei den Automaten der gewerblichen Spielhallenbetreiber liegt deutschlandweit bei 500 Euro pro Stunde, dann schaltet er sich, ebenso bei einem Verlust von 80 Euro automatisch für den Rest der Stunde aus.

In den staatlichen Spielbanken hingegen herrschen andere Spielregeln, betont der Unternehmer, da liege der maximale Gewinn pro Stunde an den Automaten bei 50.000 Euro, von Alkoholverbot wie bei den gewerblichen keine Spur. „Bei uns spielen die Leute mit Vernunft, behalten einen klaren Kopf“, meint er. Außerdem dürfen lediglich die staatlichen Spielcasinos aufgrund ihres Monopols Glücksspiele wie Roulette, Poker oder Black Jack anbieten. Deshalb seien die Geldspiel-Automaten der privaten Unternehmen mit ihren geringen Gewinnspannen auch kaum interessant für pathologische Spieler, meint Schuster. „Wir sind das Spiel für den kleinen Mann, jeder Kinobesuch kostet mehr.“ Tatsächlich liege der durchschnittliche Gewinn, den ein Casino-Betreiber pro Automat und Stunde verdiene, lediglich bei 10,89 Euro – so wurde in einer deutschlandweiten Studie ermittelt. „Das ist keine Summe, mit der sich der Spielgast um Haus und Hof spielt“, so Schuster. weiterlesen

Glücksspiel: Las Vegas des Landkreises Zwickau liegt an der Pleiße
Insgesamt 628 Spielautomaten stehen in den zehn größten Kommunen in Westsachsen
Die Zahl der Glücksspielautomaten ist in den zehn größten Städten und Gemeinden im Landkreis in den vergangenen zehn Jahren gestiegen.

Gab es 2002 genau 589Geräte in Spielhallen und Gaststätten, so waren es zum Jahreswechsel insgesamt 628. weiterlesen
Ein Anstieg um ca. 1 % pro Jahr - das ist sehr beachtlich ! vs


Spielhallengesetzentwurf für Hamburg
Die SPD–Regierungsfraktion in Hamburg hat heute Eckpunkte für ein geplantes Spielhallengesetz für Hamburg nebst Presserklärung bekannt gegeben.

Der Stellvertretende Fraktionsvorsitzenden Martin Schäfer stellte dar, dass der Entwurf für ein Spielhallengesetz für Hamburg teilweise die Spielverordnung ersetzen soll.

Im Einzelnen enthält der Entwurf die Forderungen nach einem Sozialkonzept, regelmäßigen Schulung und einer Aufsicht pro Spielhalle. Vorgesehen sind Mindestabstände von 500 m (Ausnahme Reeperbahn) und der Wegfall von Mehrfachkonzessionen. Außerdem soll die Gerätezahl innerhalb von 24 Monaten auf 8 reduziert werden, der Abstand zwischen den Geräten soll nicht mehr einen, sondern 1,5 Meter betragen und eine Sperrzeit von 5 bis 12 Uhr gelten (Ausnahme Reeperbahn: 6 bis 9 Uhr). Werbung soll verboten werden, genauso wie die unentgeltliche Abgabe von Speisen und Getränken in Spielhallen.
Es ist eine Übergangszeit von fünf Jahren für bestehende oder für bis zum 28. Oktober 2011 erlaubte Konzessionen vorgesehen. In allen anderen Fällen gilt eine einjährige Übergangsfrist bis zum 30. Juni 2013. Eine Härtefallklausel wurde in das Gesetz aufgenommen.

Über den Fortgang in der Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg werden wir berichten. Quelle


Kriminalbeamte für geplante Verschärfung des Spielhallengesetzes
Hamburg (dpa/lno) - Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) hat die von Hamburgs SPD-Fraktion geplante Verschärfung des Spielhallengesetzes begrüßt, verlangt aber noch weitergehende Regelungen. «Der BDK fordert nachdrücklich die Aufnahme von Spielhallen in das Geldwäschegesetz», erklärte Hamburgs BDK-Chef André Schulz am Samstag. weiterlesen

Keine Geldwäsche in Spielhallen – Automatenwirtschaft wehrt sich gegen Vorwürfe
Veröffentlicht am 12.02.2012
Die Deutsche Automatenwirtschaft weist die am Sonnabend von der Hamburger Sektion des Bundes Deutscher Kriminalbeamten (BDK; WELT online, 11.02.12) erhobenen Vorwürfe der Geldwäsche und Forderungen nach einer Verschärfung der Regelungen gegen gewerbliche Spielhallen zurück. "Dadurch, dass man Vermutungen und falsche Vorurteile wiederholt, werden diese nicht richtiger", so Andy Meindl, Präsident des Bundesverbandes Automatenunternehmer e.V. (BA) in Berlin. Der BA vertritt bundesweit über 5.000 Automatenunternehmer. Dass seriöse Spielhallen zur Geldwäsche genutzt würden, werde gern behauptet, zeige aber, dass die "Sachkenntnis über gewerbliches Geldgewinnspiel eher schwach ausgeprägt ist". Wiederholte Anfragen beim BKA und den LKA durch die Branche nach Erkenntnissen über Geldwäsche in Spielhallen verliefen regelmäßig negativ.

Wie der BDK zu dieser Erkenntnis käme und darüber hinaus behauptet, dass das Spiel an Spielautomaten nicht nachvollziehbar sei, bleibt ebenfalls offen: Seit 1996 gibt es gesetzlich vorgeschriebene bauartbezogene Kontrolleinrichtungen zur Dokumentation der Zahlungsvorgänge für die Berechnung der Steuern und Abgaben. Schon wenn die Finanzämter dabei Abweichungen feststellten, käme es zu Prüfungen. "Spielhallen werden eher Opfer von Straftaten wie Raub als das von Ihnen Kriminalität ausgeht. Wir lassen uns nicht mit der Organisierten Kriminalität in eine Ecke drängen. Hier werden Gerüchte aufgebauscht, die mit der Realität nichts zu tun haben", so Meindl abschließend. Die Deutsche Automatenwirtschaft bildet zur Zeit über 500 Auszubildende in zwei eigenständigen Lehrberufen aus und beschäftigt bundesweit über 75.000 Arbeitnehmer.
Dirk Lamprecht
AWI Automaten-Wirtschaftsverbände-Info GmbH
Dircksenstr. 49 - D-10178 Berlin
T: +49 30 24087760, F: +49 30 24087770,
http://www.awi-info.de/,
http://www.automatenwirtschaft.de
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Glücksspielmarkt Deutschland - Das schnelle Geld am Spielautomaten
Düsseldorf (RPO). Vorbei die Zeiten, als Glücksspiel nur in strahlenden Casinos oder düsteren Hinterzimmern stattfand. Heute ist Glücksspiel an jeder Straßenecke und auf jedem PC präsent. Es ist ein Massenphänomen. Die Zahl der Spieler geht in die Millionen, das Umsatzvolumen in die Milliarden.
Es bringt den Spielbanken rund 75 Prozent des Umsatzes. Im Gegensatz zu den Geldspielgeräten in Gaststätten und Spielhallen, die letztlich doch eine eingebaute Bremswirkung haben, können die "slot machines" volle Fahrt aufnehmen. Bei Einsätzen bis zu 50 Euro im Drei-Sekunden-Takt geht es um viel Geld. Gewinne von 50.000 Euro am Abend sind genauso dokumentiert wie Verluste in ähnlicher Größenordnung. weiterlesen
Rechtsstreit: Keine Wettsteuer für Kriegsopfer
Vorarlberg:
Um Glücksspiele in Vorarlberg zu reduzieren, sollten 700 Euro monatlich pro Wettterminal in den Kriegsopferfonds fließen. Die Betreiber zogen vor Gericht.
In Vorarlberg ist das kleine Glücksspiel („einarmige Banditen“) verboten. Aber es gibt zwei Casinos und mehrere Wettsportlokale. Geht es nach der Landesregierung, sollen Letztere auf ein Minimum reduziert werden. Im Vorjahr wurde eine entsprechende Gesetzesnovelle beschlossen. Zwei Wettlokalbetreiber sind allerdings vor Gericht gezogen. Was ist passiert? ........
.......Der Verfassungsgerichtshof (VfGH) hat inzwischen das laufende Verfahren unterbrochen und prüft derzeit, ob die Gesetzesnovelle des Landes überhaupt rechtmäßig ist. Es stellt sich die Frage, ob Vorarlberg für diese Steuereinnahmen zuständig sein kann. In dem entsprechenden Beschluss des VfGH wird festgehalten, dass die Besteuerung von Wetten eigentlich dem Bund zufällt. weiterlesen
Soziale Kosten des Glücksspiels UNI-Hamburg

Aktuelle Forschung
In Deutschland dürfte der Nutzen des gewerblichen Geld-Gewinnspiels jährlich mit rund 1,4 Mrd. € etwa viereinhalb bis sechs Mal höher liegen als die gleichzeitig hierdurch generierten Kosten. Gesellschaftspolitisch wichtig ist, dass das Prinzip der Konsumentensouveränität für die glücks- und geschicklichkeitsspielenden Freizeitspieler gewahrt bleibt, deren Spielaktivitäten keine sozialen Kosten verursachen. weiterlesen

Mess- und Bewertungsinstrument zur Bewertung des Gefährdungspotentials von Glücksspielprodukten
Forschungsprojekt im Auftrag der Aktion Mensch, Bonn, und ARD-Fernsehlotterie, Hamburg.
Das Instrument ist finalisiert und lässt sich ab sofort in praxi anwenden. Es liefert der Gesetzgebung, der Rechtssprechung sowie der Verwaltungspraxis die Möglichkeit zur Identifizierung von Gefährdungspotentialen einzelner Glücksspielprodukte. Der Vertrieb des Instruments sowie eine wissenschaftlich begleitete Zertifizierung von Glücksspielprodukten werden noch in 2010 durch eine unabhängige Prüfstelle möglich sein. weiterlesen

Deutschlands größter Glücksspiel-Komplex
Zockerparadies im Rotlichtviertel mehr

Der vom BKA veröffentlichten Polizeilichen Kriminalstatistik für die BRD kann ein besonderes Geldwäscheproblem in Spielhallen nicht entnommen werden.

update: 25.02.2012