Samstag, 3. März 2018

Ist das deutsche Lotto noch zu retten?


Glücksspiel-System angeblich vor Kollaps
„Nur noch eine Frage der Zeit“: Steht Lotto vor dem Aus?
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Wirtschaft Glücksspiel „Nur noch eine Frage der Zeit, bis Lotto vor dem Aus steht“
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„Nur noch eine Frage der Zeit“ – Steht das deutsche Lotto vor dem Aus?
DLV: 36 Milliarden Euro Schaden wegen Glücksspielstaatsvertrag
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Über Jahrzehnte garantierte Lotto milliardenschwere Einnahmen.
Doch ein verkorkstes Glücksspielgesetz bedroht die Zukunft des staatlich organisierten Spiels – mit dramatischen Folgen für Staat und Spieler.
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Der Deutsche Lottoverband
Pressemitteilung

Glücksspielstaatsvertrag: 10 Jahre Desaster – Staatsversagen mit Ansage


Politisches Handeln ist dringend notwendig: Bundesländer verlieren seit 2008 allein bei Lotterien bis zu 36 Milliarden Euro. Auch 2017 Rückgang der Lottoumsätze

Hamburg, Februar 2018 – Anfang 2008 haben die Länder mit dem ersten Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) ein beispielloses juristisches und wirtschaftliches Desaster ausgelöst. 10 Jahre später sind die Folgen mehr als dramatisch.

Um das staatliche Lotteriemonopol juristisch zu schützen, erfanden die Länder damals die „Lotto-Sucht“, die wissenschaftlich erwiesenermaßen nicht existiert. Infolge dieser umstrittenen Monopolbegründung mussten Werbung und Vertrieb der staatlichen Lottogesellschaften, der Klassen- und Soziallotterien stark eingeschränkt werden. Die Umsätze brachen drastisch ein.

„Seit 2008 haben die Bundesländer alle Warnungen ignoriert. Der Schaden für Lotto ist immens: 36 Milliarden Euro Umsätze und damit 15 Milliarden Euro Steuern und Zweckerträge gingen verloren, Tausende Gerichtsverfahren wurden und werden geführt, Existenzen sind vernichtet worden“, so Norman Faber, Präsident des Deutschen Lottoverbandes. „Das Geld fehlt nicht nur den Landeshaushalten, sondern auch dem Gemeinwohl, Breitensport, Wohlfahrt und Kultur.“

Im Vergleich zum Umsatzwachstum europäischer Lotteriemärkte (+2 % p.a.), sind den deutschen Lotterien Umsätze in Höhe von rund 36 Mrd. Euro entgangen. Entsprechend der Lotterieabgabenquote von rund 40 % fehlen den Ländern rund 15 Mrd. Euro Steuern und Zweckerträge, das entspricht 1-2 Milliarden Euro pro Jahr (Grafik). Auch 2017 waren die Lottoumsätze mit rund -4 % erneut rückläufig.

Die unabhängigen Lotterievermittler in Deutschland (z.B. „Faber“, „Lotto24“), die neben den rund 23.000 Annahmestellen und Klassenlotterieeinnehmern staatliche Lotterien vertreiben, sind durch die Werbe- und Vertriebsrestriktionen besonders stark betroffen. Während die Vermittler vor 2008 bis zu eine Milliarde Euro jährlich zu den staatlichen Lotterieumsätzen beitrugen, waren es 2017 nur noch rund 250 Millionen Euro (-75 %). Diverse Vermittler haben aufgrund von behördlichen Auflagen, z.T. jahrelangen Antragsverfahren sowie drastisch reduzierten Provisionen inzwischen die Geschäftstätigkeit eingestellt. Kumuliert haben die Länder allein durch die Beschränkungen der Lotterievermittler seit 2008 bis zu 9 Milliarden Euro an Lotterieeinnahmen verloren.

Nachdem die „Suchtbegründung“ des GlüStV 2010 vor dem Europäischen Gerichtshof gescheitert ist, haben die Länder mit dem ersten Glücksspieländerungsstaatsvertrag (1. GlüÄndStV) das Chaos bei Lotterien und Sportwetten auf andere Spiele ausgeweitet. Auch die neuen Regelungen scheiterten überwiegend vor den Gerichten, Tausende Verfahren belasten bis heute die deutsche Justiz. Die Umsetzung des rechtlich erforderlichen 2. GlüÄndStV scheiterte Ende 2017 am Widerstand einiger Bundesländer. Nun stehen die Länder vor einem beispiellosen wirtschaftlichen und juristischen Scherbenhaufen.

Dass es auch anders geht, zeigt der Blick in europäische Nachbarländer wie die Niederlande oder Großbritannien. Dort verzeichnen die Lotterien dank liberalerer Regelungen seit Jahren ein stetiges und starkes Umsatzwachstum.

Der Deutsche Lottoverband (DLV) appelliert daher erneut an die Bundesländer, eine umfassende Reform zur Regulierung aller Glücksspielbereiche auf den Weg zu bringen, unter Berücksichtigung der tatsächlichen Risiken. „Nur so können die vom Europäischen Gerichtshof aufgestellten Vorgaben erfüllt werden“,  so Faber. „Ansonsten drohen weitere hohe Verluste für das deutsche Lotto, möglicherweise sogar das Ende des Lotterieveranstaltungsmonopols.“

Der Deutsche Lottoverband


Der Deutsche Lottoverband (DLV) ist der Zusammenschluss der unabhängigen Lotterievermittler in Deutschland. Die Verbandsmitglieder fördern seit mehr als 30 Jahren den Absatz der Produkte des Deutschen Lotto- und Totoblocks (DLTB) sowie der Klassenlotterien und helfen so, die Staatseinnahmen zu steigern, Arbeitsplätze zu schaffen und zu erhalten und die Förderung von Sport, Kultur und Wohlfahrt nachhaltig zu sichern.

Anhang: Grafiken zur Lotteriemarktentwicklung

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